Der Jägerhof - ehemaliges Rittergut
Seit Jahren ist der Jägerhof dem Verfall preis gegeben. Er hat in den vergangen Jahrzehnten mehrere Eigentümer kommen und gehen sehen ...
Leider hat sich an der Verfassung der Gebäude, außer dass sie immer maroder werden, nichts getan. Vandalismus tut sein übriges, so dass der Jägerhof momentan ein trauriges Bild bietet.
Bleibt die Hoffnung auf bessere Zeiten - es wäre schade drum, denn ein Stück Geschichte von Augustusburg würde gehen...
Fotos von 2007: (schon da sieht man deutlich den Verfall....)
Verfassung:
Einzelgut in Flur Schellenberg (Augustusburg) >
Dorf, Landgemeinde (1875);
1891 nach Schellenberg (seit 1899 Augustusburg)
eingemeindet
Wüstungen in der Flur:
1696 : Rittergut
1791 : Rittergut
1858 : Rittergut
1875 : Rittergut
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Verwaltungszugehörigkeit:
1791 : Amt Augustusburg
1816 : Amt Augustusburg
1843 : Amt Augustusburg
1856 : GerichtsamtAugustusburg
1875 : AmtshauptmannschaftFlöha
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Grundherrschaft:
1696 : Rittergut Jägerhof
1791 : Rittergut Jägerhof
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Ortsnamenformen:
1600 (um 1600) : Jegerhaus
1728 : Jägerhoff
1756 : Jägerhof
1791 : Ja§gerhof
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Grundherrschaft:
1696 : Rittergut Jägerhof
1791 : Rittergut Jägerhof
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Bevölkerung:
1827 : 18 Häusler
1834 : 146
1871 : 235
1890 : 264
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Quelle:
https://hov.isgv.de/J%C3%A4gerhof
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Rittergut Jägerhof Augustusburg (Quelle)
Bauzeit: 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, nach 1824
Baustil: Barock, Klassizismus
Bauherr: Georg von Günther (Herrenhaus, 18. Jahrhundert),
Adolf Friedrich Drechsler (Neues Wohnhaus 1824),
einige Besitzer:
Kurfürst August von Sachsen (1564 Bau eines Wirtschaftsgebäudes),
Georg von Günther (Besitzer 1697 bis 1724),
Adolf Friedrich Drechsler (Besitzer seit 1812),
Oswald Bruno Böhme (Besitzer 1914 bis 1952),
Gottfried Werner Böhme (Besitzer seit 1952)
Auszüge aus:
Chronik
Augustusburg - Schellenberg
Beiträge zur 800 jährigen Geschichte
Der Jägerhof war ursprünglich das 3 Hufen umfassende Vorwerk zur Versorgung der Burg Schellenberg. Er entstand vermutlich mit der Burg Anfang des 13. Jahrhunderts.
1378 wird es als Vorwerk "vnder dem slos" bezeichnet und gehört dem Amt Schellenberg.
1432 erhält "Siffriden v. Schonberge zeu haldunge unzres slosses Schelleinberg" unter anderem das "vorwerg und das vie"
Als Herzog Georg 1527 dem Städtlein Schellenberg Land ablässt, gibt er auch die Felder des Vorwerks - außer Hopfgarten, Kräutergarten und Teichwiese - mit ab.
1564 erbaut Kurfürst August das Vorwerk neu: ein Wirtschaftsgebäude mit Turm als Wohnung des Wildmeisters und den Hundezwinger. Es bürgert sich der Name Jägerhaus oder Jägerhof ein.
1616 baut Hanns Rechenberg am Jägerhaus. Vermutlich ist er es, der 1618 Erblehnrichter zu Schellenberg wird.
Am 22. August 1632 brennen Kroaten unter dem österreichischen Oberst Marcus Corbitz alle Gebäude, Ställe, Scheunen und Hundezwinger nieder.
1639 war auf Befehl Curfürst Johann Georg I. "das kleine Jägerhaus, unten an dem Gemein-Teiche ... wieder aufgebauet worden ".
Am 21. Juli 1652 wurde der kleine Jägerhof von einem kalten Blitzschlag getroffen.
1681 und 1705 wird auch für den Jägerhof der Gesindezwang in der Form bestätigt, dass sich das Dienstgesinde der Amtsdörfer zur Auslesung stellen und "gezwungen dienen muß".
Besitzer des Jägerhofes, Jägerhofgasse 4:
1697, 12. August George Günther aus Schönheyde, auf Niederrabenstein,
Amtshauptmann zu Augustusburg, Chemnitz und
Frankenberg, 1711 geadelt
Der Kurfürst August verkauft "Unser Jagd-Hauß" damit es in baulichen Stand gehalten werde und dem Amt die Unterhaltungskosten erspart bleiben.
1702, der Jägerhof wird als "Schrifftsäßig" erklärt.
1701 (am 8. April) kauft George Günther das Waldstück Foldung , die Jagd, Gesindezwang und Baudienste einiger Dörfer hinzu.
Nach der zuvor wiedergegebenen Niederschrift von Magister Ernst Hermann, hat Georg Günther etwa um 1700 das "Herrenhaus" in den heutigen Stand versetzt und auch die Linden an der Jägerhofgasse gepflanzt. (diese stehen auch heute noch)
wird fortgesetzt!